3 Tipps, wie Du Deinen nächsten Vortrag vorbereitest

Hand aufs Herz. Wie ist das bei Dir? Wenn Du einen Vortrag halten sollst – in Deiner Firma, bei einer Tagung oder bei einem Kongress, wie bereitest Du Dein Thema vor? Sitzt Du an Deinem Schreibtisch, fährst Du dann Deinen Rechner hoch, öffnest PowerPoint oder Keynote und beginnst, eine Folie nach der anderen zu gestalten?
Und während Du Bilder, Grafiken und Texte in die Folien einfügst, überlegst Du Dir, was Du dem Publikum zu Deinem Thema erzählen könntest? Also Du gestaltest erst Deine Folien und überlegst Dir dann, was Du erzählen könntest? Sieht so Deine Vorbereitung aus?

In diesem Video verrate ich Dir drei Tipps, wie Du Deinen nächsten Vortrag vorbereitest.

 

Wenn Du die Tipps lieber lesen möchtest, dann guck einfach unterhalb des Videos!

 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wenn Du so vorgehst, dann kann es Dir so gehen wie mir neulich bei einer Wanderung. Das muss ich Dir schnell erzählen. Eine Freundin rief mich an und fragte, ob ich Lust habe, mit ihr am nächsten Tag wandern zu gehen. Ich sagte spontan zu, wir haben gemeinsam überlegt, auf welchen Berg wir gehen wollen und haben uns für den nächsten Tag morgens bei mir verabredet. Wir fuhren zu einem Parkplatz, den wir beim flüchtigen Blick in der Karte gefunden hatten, stellten dort das Auto ab, packten unsere Rucksäcke auf den Rücken und latschten los.  Kein Problem soweit.

So etwa eine Stunde nachdem wir losgelaufen waren, haben wir uns dann allerdings gewundert, dass der Weg zum Gipfel noch immer so weit ist. Das stand doch in der Beschreibung ganz anders! Und warum mussten wir auf einmal einen drei Meter hohen Fels überwinden – und das mit Hund? Davon war in der Beschreibung auch keine Rede.

Den Gipfel haben wir dennoch nach ein paar Stunden erreicht. Also wird schon alles passen. Dachten wir. Beim Abstieg kam dann irgendwann der Wegweiser für unseren Parkplatz. Wir stiegen also wieder hinab und dann standen wir nach etwa 2 Stunden auf dem Parkplatz, von dem wir dachten, da sei unserer. Denn er hieß genauso wie der im Plan, in den wir flüchtig reingeguckt hatten. Das Komische war allerdings: Unser Auto war weit und breit nicht zu sehen. Und die ganze Umgebung sah komplett anders aus.

Was war passiert? Wir haben schlicht und ergreifend morgens einen falschen Parkplatz angesteuert, sind eine komplett andere Tour gelaufen als geplant und waren schließlich an dem Ort rausgekommen, den wir in der Karte als unser Ziel markiert hatten und von dem wir dachten, das sei der Parkplatz…. Unser Auto stand allerdings im Nebental. 11 Kilometer weg von uns. Wir hatten somit noch einen verdammt langen Heimweg, inklusive Wettlauf gegen die Dunkelheit mit natürlich viel zu wenig Proviant. Die Vorbereitung dieser Wanderung war einfach nicht gut genug. Seitdem wird jede Tour, und sei sie noch so kurz und ungefährlich, akribisch geplant.

Warum erzähle ich Dir das und was hat das mit Deiner Präsentation zu tun?

Eine Bergtour will sehr gut vorbereitet sein, damit man sicher unterwegs ist und vor allem nicht vom Weg abkommt. Und genauso ist es mit Deiner Präsentation.

Je genauer Deine Vorbereitung ist, desto schöner wird dann Deine Bergtour – also Dein Vortrag!

Hier sind meine 3 Tipps, wie Du Deinen nächsten Vortrag vorbereitest:

 

1) Mach Dich schlau, wer Deine Zuhörer sind!

Das gilt nicht nur für einen Vortrag bei einem Kongress, wo Du das Publikum nicht persönlich kennst. Nein, das gilt auch, wenn Du vor Deinen Kollegen präsentieren sollst. Folgende Fragen solltest Du immer beantworten können:

  • Wer sind Deine Zuhörer?
  • Hören Sie Deinen Vortrag freiwillig oder müssen sie den Vortrag hören?
  • Was wissen Deine Zuhörer über Dein Thema?
  • Welche Kenntnisse kannst Du voraussetzen?
  • Welche Haltung, welche Meinung haben sie zu Deinem Thema?
  • Wie steht das Publikum zu Dir als Redner?
  • Welche Informationen brauchen Deine Zuhörer?

Hol Dir jetzt den 5-Schritte-Plan, mit dem Du Dein Lampenfieber in den Griff bekommst!

Warum ist es so wichtig, dass Du genau über Deine Zuhörer Bescheid weißt?

Denke bereits bei der Vorbereitung immer daran: Egal, wer Dir zuhört. Jeder schenkt Dir etwas Unersetzliches. Jeder schenkt Dir seine Zeit und seine Aufmerksamkeit. Und deswegen ist es oberstes Gebot, diese Zeit nicht zu verplempern, indem Du mit Deinem Vortrag langweilst. Etwa weil Du etwas erzählst, was die Leute bereits schon mal gehört haben. Oder weil Du von einem Thema redest, von dem Dein Publikum überhaupt keine Ahnung hat. Es ist Deine Aufgabe, die Zeit Deiner Zuhörer bestmöglich zu nutzen. Und damit das gelingt, musst Du über Deine Zuhörer Bescheid wissen. Du musst Zeit in die Analyse Deines Publikums investieren. Denn nur dann kannst Du Dein Thema so aufbereiten, dass Dein Publikum Dir zuhört und Du Deine Zuhörer begeisterst. Und das ist es ja, was Du willst, oder?

Wie analysierst Du Dein Publikum?

Erkundige Dich beim Veranstalter Deiner Tagung oder Deines Kongresses, wer im Publikum sitzt. Stell ihm all die Fragen, die ich Dir eben nannte. Erkundige Dich auch, ob da eher Männer oder Frauen sitzen oder ob die Zusammensetzung ganz gemischt ist. Frag auch nach dem Alter der Zuhörer. Es ist ein Unterschied, ob Du vor überwiegend 25 jährigen sprichst oder ob da meist Zuhörer sitzen, die älter als 60 Jahre sind.

Mein zweiter Tipp:

2) Recherchiere Dein Thema gründlich!

Zur Vorbereitung gehört auch, dass Du über Dein Thema genau Bescheid wissen musst. Du musst jedes Detail kennen. Es reicht nicht, dass Du ein bisschen Erfahrung mit dem Thema hast. Dass Du schon mal davon gehört hast. Nein. Jede Sekunde Deiner Präsentation muss mit konkretem Inhalt gefüllt sein. Dale Carnegie, der US-amerikanische Kommunikations- und Motivationstrainer, glaubte sogar, dass ein Redner vierzigmal mehr über sein Thema wissen sollte, als er den Zuhörern in seinem Vortrag präsentiert. Es geht also darum, Daten und Fakten zu sammeln, die Du in Deine Präsentation einbauen kannst.

Wo findest Du Daten und Fakten?

Im Internet! Wie überraschend! Das Internet ist eine wahre Fundgrube für Zitate, Geschichten, Anekdoten. Im Internet findest Du auch Zahlen, Daten und Fakten von Unternehmen, Regierungsbehörden, Wohltätigkeitsorganisationen, Verbänden und Vereinen. Du kannst online Nachrichtenarchive abrufen. Zeitungen, Zeitschriften, Radiosender, Fernsehsender sind mittlerweile alle im Internet vertreten – dort findest Du aktuelle Infos, aber auch Meldungen, die vielleicht schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben und gerade deshalb für Dein Thema interessant sind.
Wenn Du Bilder für Deine Präsentation suchst, wird Dir auch das Internet weiterhelfen. Also tob Dich im Internet aus, such Dir dort relevante Infos, aber bitte beachte bitte immer das Urheber- und Nutzungsrecht. Kopier nicht einfach irgendwas und füge es in Deine Präsentation ein. Mach Dich schlau, ob es Lizenzen zu beachten gibt und erst, wenn Du die erforderlichen Genehmigungen hast, baust Du die Infos und Bilder in Deine Präsentation ein.

Wo kannst Du noch recherchieren?

Bei anderen Menschen! Nichts hören Menschen so gerne wie Geschichten. Und mit nichts kannst Du Menschen so bewegen wie mit Geschichten. Denn Geschichten lösen Emotionen aus und Emotionen bewegen wiederum Menschen! Deswegen heißt das für Dich bei Deiner Vorbereitung, andere Menschen zu interviewen, um deren Geschichten und Informationen zu erfahren. Wie machst Du das?

Du willst beispielsweise über das Thema Online-Marketing sprechen? Ruf Experten im Bereich Online-Marketing an und sag ihnen, dass Du über dieses Thema eine Präsentation halten wirst. Frag sie, ob sie ein paar Minuten Zeit haben, um mit Dir zu reden. Die meisten Menschen werden das nicht ablehnen. Weil sie sich freuen, Dir Informationen liefern zu können. Weil Menschen es lieben, über ihre Arbeit zu sprechen.

Du willst über Zahnarztphobie sprechen? Ruf bei Zahnärzten und in Kliniken an und frag danach, welche Erfahrungen sie gemacht haben. Frag direkt bei Patienten nach, die Angst vor dem Zahnarzt haben. Wie geht es denen damit? Wie fühlen die sich? Oder wenn Du über barrierefreie Kleinstädte sprichst: Ruf in Behindertenwerkstätten an, frag bei der Lebenshilfe nach oder in Altersheimen. Ich bin mir sicher, dass Du hier Informationen bekommst. Bevor Du allerdings jemanden interviewst, solltest Du mit den Personen klären, dass Du deren Aussagen auch in Deiner Präsentation nutzen darfst.

Wo findest Du weitere Infos zu Deinem Thema?

Greif bei Deiner Vorbereitung unbedingt auch zu Büchern! Es gibt mittlerweile zu jedem Thema ausreichend Literatur. Fachliteratur, Belletristik, Klassiker. Es lohnt es sich immer, seine Nase in Bücher zu stecken, um ein Thema zu durchdringen! Für mich sind Bücher in meinem Bereich unersetzlich und auch wenn ich oft das Gleiche lese und viel Altbekanntem begegne, bekomme ich immer wieder Hinweise und Anregungen.

Und mein 3. Tipp, wenn Du Deine Präsentation vorbereitest:

3) Studiere das Leben!

Sei aufmerksam in Deinem Alltag. Wo sind die Alltagsgeschichten, die mit Deinem Thema zu tun haben? Ob in der U-Bahn, beim Friseur, im Restaurant, in der Hundeschule, im Fitnessstudio, im Möbelgeschäft, im Zug, im Heimwerkermarkt, beim Bäcker, beim Metzger, in der Kantine – überall, wo Menschen miteinander zu tun haben, lauern die besten Geschichten! Höre diesen Menschen aufmerksam zu und ich bin mir sicher, dass es hier Anekdoten gibt, die es wert sind, in Deiner Präsentation erzählt zu werden. Vorausgesetzt, diese Anekdote passt zu Deinem Thema.

Also ich wiederhole nochmal die drei Tipps, wie Du eine Präsentation vorbereitest:

  1. Mach Dich schlau, wer Deine Zuhörer sind!
  2. Recherchiere Dein Thema gründlich!
  3. Studiere das Leben!
Und wenn Du jetzt denkst: Oh mein Gott, ist das viel Aufwand, ist das viel Vorbereitung. Für so ein bisschen Präsentation.

Ja, ist es. Wenn Du wandern möchtest, egal auf welchen Berg, kannst Du auch nicht einfach loslaufen, sondern musst Dir vorher in der Karte mal anschauen, welche Möglichkeiten es gibt, um auf den Gipfel zu kommen. Du musst Dir vorher klarmachen, welchen Weg Du gehen willst, wo eventuell schwierige Passagen kommen könnten und wie Du die dann meisterst! Du musst wissen, wie die Wettervorhersage ist und ob Du Regenklamotten einpacken musst oder nicht. Denn sonst geht es Dir wie mir und meiner Freundin beim Wandern, als wir nur über einen langen und beschwerlichen Umweg unser Ziel erreicht haben.

Und genauso ist es, wenn Du Deine Präsentation vorbereitest. Du musst zunächst viel recherchieren und fleißig sein, um dann aus dem Sammelsurium aus Themen und Infos das rauszupicken, was schließlich in Deine Präsentation kommt und das rauszuhauen, was in Deiner Präsentation nichts verloren hat. Und erst dann machst Du dich an die Struktur und den roten Faden Deines Vortrags.

Wie sieht Deine Vorbereitung aus? Hast Du eine bestimmte Routine, die Dir dabei hilft? Wieviel Zeit nimmst Du Dir, um Deine Präsentation oder Rede vorzubereiten? Hast Du noch Fragen dazu? Ich freue mich über Deinen Kommentar!

Hol Dir jetzt den 5-Schritte-Plan, mit dem Du Dein Lampenfieber in den Griff bekommst!